Sonntag, 30. November 2008
Das Produkt der Musikindustrie
Alle Menschen lieben Musik. Warum gelingt es der Musikindustrie dann aber nicht, mit diesem Produkt Geld zu verdienen?

Die Musikwirtschaft hat es doch früher auch geschafft und vorproduzierte Musik in Mengen verkauft. Heute sieht die Situation jedoch anders aus. CD's werden kopiert, Musik wird online schwarz aus dem Internet geladen. Seit dem Jahrtausendwechsel schrumpfen die Gewinne der Branche enorm.

Dem Musikbusiness fallen vor allem zwei Antworten ein, um das angestammte Geschäftsfeld zu verteidigen. Zum einen wird versucht, Internettauschbörsen zu zerschlagen. Zum anderen werden tausende von zumeist jugendlichen Konsumenten kriminalisiert. In Abmahnwellen werden online begangene Urheberrechtsverletzungen geahndet. Der Abmahnung folgt nicht selten eine gerichtliche Klage. Auf diese Weise wird versucht, öffentlich Druck auf den Konsumenten auszuüben und ein Unrechtsbewusstsein zu erzeugen.

Kann das wirklich der richtige Weg sein? Oder sollte die Musikindustrie das Internet nicht hinnehmen als tatsächliche Begebenheit, die nun einmal nicht aus der Welt zu schaffen ist? Die tatsächlichen Möglichkeiten des Internet sind - schon gar nicht juristisch - aus der Welt zu schaffen. Man kann niemandem einfach einen Hammer in die Hand drücken und dann von ihm verlangen, dass er den Nagel nicht einschlägt.

Statt den Dammbruch der Urheberrechtsverletzungen mit Abmahnungen abdichten zu wollen, sollte man sich lieber auf andere Geschäftsfelder konzentrieren. An der Konzertkasse leistet der Musikkonsument für das Live-Erlebnis und den Genuss von Kultur immer noch eine Gegenleistung. Deswegen sollte die Branche ihr geliebtes Produkt Musik lieber auf diese Weise verkaufen. Daneben bestehen sicherlich weitere Möglichkeiten. Denn eines ist sicher: Alle Menschen lieben Musik.

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